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Die Besonderheiten des Naturschutzgebietes Allermöher Wiesen ist die Kombination aus zwei Teilbereichen mit ganz unterschiedlichen Charakteristika: Kalkmagerrasen und Feuchtwiesen.

Das weiträumige Grünland der Allermöher Marsch mit zahlreichen Gräben zum einen, und die Trockenbiotope auf dem Alten Billwerder Bahndamm zum anderen, bieten Lebensräume für sehr viele zum Teil stark gefährdete Pflanzen und Tiere. Außerdem wurde durch die Unterschutzstellung ein für den Biotopverbund im Hamburger Osten wichtiger Lückenschluss zwischen den Naturschutzgebieten „Boberger Niederung“ und „Die Reit“ geschaffen. Das Naturschutzgebiet im Südosten Hamburgs hat eine Größe von 106 Hektar.

Die Geschichte der Allermöher Marsch, die mit 88 Hektar den Großteil des neuen Naturschutzgebietes ausmacht, ist geprägt durch Urbarmachung dieser tiefliegenden Elbmarschen-Wiesen. Für eine Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung wurde das Gebiet ab dem 12. Jahrhundert mit Gräben, Sielen und Schleusen entwässert. Schon im 16. Jahrhundert wurden in Billwerder Schöpfwerke betrieben, mit denen das Wasser aus den Beetgräben in die Elbe gepumpt wurde. Noch heute zeugen die Entwässerungsgräben von dieser Vergangenheit.

Seit Beginn der 1990er Jahre wurden Teile des Gebietes im Rahmen einer naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahme wieder vernässt – durch die abschnittweise Wiederherstellung der Grabensysteme, Aufstauungen und Pumpen zur Bewässerung konnte der Oberflächenwasserstand wieder angehoben werden. Dauerhaft wasserführende Gräben und zusätzliche Kleingewässer bieten jetzt wieder einen strukturreichen und vielseitigen Lebensraum für viele seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.

Der Alte Billwerder Bahndamm wurde im 19. Jahrhundert gebaut und verläuft auf der Trasse der 1842 eröffneten Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn. Bereits Ende des Jahrhunderts wurde die Strecke auf einen neuen, weiter nördlich liegenden neu errichteten Bahndamm versetzt, um sowohl die nördlich der Bahntrasse liegenden Niederungsbereiche als auch die Strecke selbst vor Hochwasserereignissen der Elbe zu schützen. Bis heute wurde die Gleisverbindung noch mehrfach überarbeitet und ausgebaut. Weitgehend bestehen blieb jedoch der Alte Billwerder Bahndamm mit seinen sehr wertvollen Trockenlebensräumen.

Im Januar 2017 erklärt der Hamburger Senat die „Allermöher Wiesen“ zum 33. Hamburger Naturschutzgebiet.

In den Allermöher Wiesen bieten die zwei sehr unterschiedlichen Lebensräume – die Marschlandschaft mit ihren Gräben und die Trockenstandorte auf dem Alten Billwerder Bahndamm – zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Heimat.

So ist die Allermöher Marsch Lebensraum für zahlreiche Wiesen- und Wasservögel wie Bekassine, Krickente, Löffelente, Rotschenkel, Schilfrohrsänger und Uferschnepfe. Für den Kiebitz ist das offene Grünland ein optimales Habitat – er brütet gern in Marschwiesen mit Gewässerrändern.

Aber auch für Amphibien haben die Allermöher Wiesen viel zu bieten: Dank der vielen Gräben und Oberflächengewässer konnten zwei streng geschützte Froscharten (der Moor- und der Laubfrosch) in diesem Gebiet wieder Fuß fassen. Unter den Libellen finden sich ebenfalls stark gefährdete Arten wie zum Beispiel die Grüne Mosaikjungfer, die Keilfleck-Mosaikjungfer und die Gefleckte Smaragdlibelle.

An den Böschungen der vielen Gräben in den Marschwiesen hat sich eine vielfältige Vegetation mit sehr hohem Artenreichtum entwickelt: Röhrichte, Seggenriede, Stauden und wiesenartige Pflanzen darunter viele gefährdete oder geschützte Arten wie z.B. der Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens).

Auf dem Alten Billwerder Bahndamm stehen nun Trockenrasenflächen unter Naturschutz – und zwar sogenannte Kalkmagerrasen. Der Boden zeichnet sich insbesondere durch die ausgeprägte Armut an Nährstoffen, vor allem Stickstoff, aus. Zudem hat er hier einen hohen pH-Wert (basisch), im Gegensatz zu den sonst in Norddeutschland verbreiteten sauren Sandmagerrasen. Der Trockenrasen auf dem Alten Billwerder Bahndamm ist Lebensraum sehr seltener Pflanzen: Hier wächst zum Beispiel das Mittlere Zittergras (auch Gewöhnliches Zittergras, Briza media), eine auf der Roten Liste Hamburg als „Vom Aussterben bedroht“ kategorisierte Pflanze. In der gleichen Kategorie gelistet ist die Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), die den kalkhaltigen Boden des Bahndamms benötigt. Auch die Aufrechte Trespe (Bromus erectus), die Bärenschote (Astragalus glycyphyllos) und der Echte Wiesenhafer (Helictotrichon pratense) teilen diese Lebensraumansprüche, die auf dem Alten Billwerder Bahndamm erfüllt sind.

Hier leben auch zahlreiche Tierarten, die in besonderer Weise auf Trockenheit und Wärme angewiesen sind, sogenannte xerothermophile Arten. Für Wildbienen und Wespen ist der Kalkmagerasen mit seinem Blütenreichtum ein sehr bedeutsamer Lebensraum. Heuschrecken profitieren ebenfalls von der lückigen Grasnarbe und dem artenreichen Gräserbewuchs. Auf dem Alten Billwerder Bahndamm wurde unter anderem der stark gefährdete Heidegrashüpfer gefunden. Kalkmagerrasen gehören zu den Lebensräumen mit den meisten Tagfalterarten, und auch Käfer sind hier überdurchschnittlich gut verbreitet.

Das Ziel der Unterschutzstellung der Allermöher Wiesen ist der Erhalt, die Entwicklung und die Wiederherstellung der Lebensstätten für die dort beheimateten seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten. Dafür werden folgende Landschaftspflegemaßnahmen durchgeführt:

Im Teilbereich Allermöher Marsch soll der Wasserhaushalt so reguliert werden, dass die Erhaltung und Entwicklung von artenreichem Feuchtgrünland gewährleistet ist. Dafür werden Gräben wiederhergestellt, das Wasser angestaut und die Wiesen nur extensiv genutzt. Das artenreiche Grünland wird von Gehölzen frei gehalten.

Auch auf dem Bahndamm wird der Trockenrasen von aufkommendem Gehölzbewuchs freigehalten (durch Entkusseln und Mahd) und durch Fällungen erweitert.

Private gärtnerische Nutzungen oder Tierhaltungen werden zum Ende 2017 durch Kündigung der Pachtverträge beendet, noch bestehende private bauliche Anlagen, insbesondere am Luxgraben, werden bis spätestens Ende 2017 beseitigt.

Die Betreuungsgemeinschaft des NSG Allermöher Wiesen besteht neben der Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) aus dem NABU, dem Botanischen Verein und der Loki-Schmidt-Stiftung.

Das Naturschutzgebiet liegt im Südosten Hamburgs. Die Flächen liegen zwischen der Bahnverbindung Hamburg – Bergedorf und der Dove-Elbe.

ÖPNV:
S-Bahnhof Mittlerer Landweg

Auto:
Wir empfehlen die Anreise mit dem ÖPNV oder dem Rad, da es nur sehr eingeschränkte Parkmöglichkeiten am Mittleren Landweg gibt.

Naturschutzgebiete

Die Besonderheiten des Naturschutzgebietes Allermöher Wiesen ist die Kombination aus zwei Teilbereichen mit ganz unterschiedlichen Charakteristika: Kalkmagerrasen und Feuchtwiesen.

Das weiträumige Grünland der Allermöher Marsch mit zahlreichen Gräben zum einen, und die Trockenbiotope auf dem Alten Billwerder Bahndamm zum anderen, bieten Lebensräume für sehr viele zum Teil stark gefährdete Pflanzen und Tiere. Außerdem wurde durch die Unterschutzstellung ein für den Biotopverbund im Hamburger Osten wichtiger Lückenschluss zwischen den Naturschutzgebieten „Boberger Niederung“ und „Die Reit“ geschaffen. Das Naturschutzgebiet im Südosten Hamburgs hat eine Größe von 106 Hektar.


Die Geschichte der Allermöher Marsch, die mit 88 Hektar den Großteil des neuen Naturschutzgebietes ausmacht, ist geprägt durch Urbarmachung dieser tiefliegenden Elbmarschen-Wiesen. Für eine Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung wurde das Gebiet ab dem 12. Jahrhundert mit Gräben, Sielen und Schleusen entwässert. Schon im 16. Jahrhundert wurden in Billwerder Schöpfwerke betrieben, mit denen das Wasser aus den Beetgräben in die Elbe gepumpt wurde. Noch heute zeugen die Entwässerungsgräben von dieser Vergangenheit.

Seit Beginn der 1990er Jahre wurden Teile des Gebietes im Rahmen einer naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahme wieder vernässt – durch die abschnittweise Wiederherstellung der Grabensysteme, Aufstauungen und Pumpen zur Bewässerung konnte der Oberflächenwasserstand wieder angehoben werden. Dauerhaft wasserführende Gräben und zusätzliche Kleingewässer bieten jetzt wieder einen strukturreichen und vielseitigen Lebensraum für viele seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.

Der Alte Billwerder Bahndamm wurde im 19. Jahrhundert gebaut und verläuft auf der Trasse der 1842 eröffneten Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn. Bereits Ende des Jahrhunderts wurde die Strecke auf einen neuen, weiter nördlich liegenden neu errichteten Bahndamm versetzt, um sowohl die nördlich der Bahntrasse liegenden Niederungsbereiche als auch die Strecke selbst vor Hochwasserereignissen der Elbe zu schützen. Bis heute wurde die Gleisverbindung noch mehrfach überarbeitet und ausgebaut. Weitgehend bestehen blieb jedoch der Alte Billwerder Bahndamm mit seinen sehr wertvollen Trockenlebensräumen.

Im Januar 2017 erklärt der Hamburger Senat die „Allermöher Wiesen“ zum 33. Hamburger Naturschutzgebiet.


In den Allermöher Wiesen bieten die zwei sehr unterschiedlichen Lebensräume – die Marschlandschaft mit ihren Gräben und die Trockenstandorte auf dem Alten Billwerder Bahndamm – zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Heimat.

So ist die Allermöher Marsch Lebensraum für zahlreiche Wiesen- und Wasservögel wie Bekassine, Krickente, Löffelente, Rotschenkel, Schilfrohrsänger und Uferschnepfe. Für den Kiebitz ist das offene Grünland ein optimales Habitat – er brütet gern in Marschwiesen mit Gewässerrändern.

Aber auch für Amphibien haben die Allermöher Wiesen viel zu bieten: Dank der vielen Gräben und Oberflächengewässer konnten zwei streng geschützte Froscharten (der Moor- und der Laubfrosch) in diesem Gebiet wieder Fuß fassen. Unter den Libellen finden sich ebenfalls stark gefährdete Arten wie zum Beispiel die Grüne Mosaikjungfer, die Keilfleck-Mosaikjungfer und die Gefleckte Smaragdlibelle.

An den Böschungen der vielen Gräben in den Marschwiesen hat sich eine vielfältige Vegetation mit sehr hohem Artenreichtum entwickelt: Röhrichte, Seggenriede, Stauden und wiesenartige Pflanzen darunter viele gefährdete oder geschützte Arten wie z.B. der Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens).

Auf dem Alten Billwerder Bahndamm stehen nun Trockenrasenflächen unter Naturschutz – und zwar sogenannte Kalkmagerrasen. Der Boden zeichnet sich insbesondere durch die ausgeprägte Armut an Nährstoffen, vor allem Stickstoff, aus. Zudem hat er hier einen hohen pH-Wert (basisch), im Gegensatz zu den sonst in Norddeutschland verbreiteten sauren Sandmagerrasen. Der Trockenrasen auf dem Alten Billwerder Bahndamm ist Lebensraum sehr seltener Pflanzen: Hier wächst zum Beispiel das Mittlere Zittergras (auch Gewöhnliches Zittergras, Briza media), eine auf der Roten Liste Hamburg als „Vom Aussterben bedroht“ kategorisierte Pflanze. In der gleichen Kategorie gelistet ist die Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), die den kalkhaltigen Boden des Bahndamms benötigt. Auch die Aufrechte Trespe (Bromus erectus), die Bärenschote (Astragalus glycyphyllos) und der Echte Wiesenhafer (Helictotrichon pratense) teilen diese Lebensraumansprüche, die auf dem Alten Billwerder Bahndamm erfüllt sind.

Hier leben auch zahlreiche Tierarten, die in besonderer Weise auf Trockenheit und Wärme angewiesen sind, sogenannte xerothermophile Arten. Für Wildbienen und Wespen ist der Kalkmagerasen mit seinem Blütenreichtum ein sehr bedeutsamer Lebensraum. Heuschrecken profitieren ebenfalls von der lückigen Grasnarbe und dem artenreichen Gräserbewuchs. Auf dem Alten Billwerder Bahndamm wurde unter anderem der stark gefährdete Heidegrashüpfer gefunden. Kalkmagerrasen gehören zu den Lebensräumen mit den meisten Tagfalterarten, und auch Käfer sind hier überdurchschnittlich gut verbreitet.


Das Ziel der Unterschutzstellung der Allermöher Wiesen ist der Erhalt, die Entwicklung und die Wiederherstellung der Lebensstätten für die dort beheimateten seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten. Dafür werden folgende Landschaftspflegemaßnahmen durchgeführt:

Im Teilbereich Allermöher Marsch soll der Wasserhaushalt so reguliert werden, dass die Erhaltung und Entwicklung von artenreichem Feuchtgrünland gewährleistet ist. Dafür werden Gräben wiederhergestellt, das Wasser angestaut und die Wiesen nur extensiv genutzt. Das artenreiche Grünland wird von Gehölzen frei gehalten.

Auch auf dem Bahndamm wird der Trockenrasen von aufkommendem Gehölzbewuchs freigehalten (durch Entkusseln und Mahd) und durch Fällungen erweitert.

Private gärtnerische Nutzungen oder Tierhaltungen werden zum Ende 2017 durch Kündigung der Pachtverträge beendet, noch bestehende private bauliche Anlagen, insbesondere am Luxgraben, werden bis spätestens Ende 2017 beseitigt.

Die Betreuungsgemeinschaft des NSG Allermöher Wiesen besteht neben der Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) aus dem NABU, dem Botanischen Verein und der Loki-Schmidt-Stiftung.


Das Naturschutzgebiet liegt im Südosten Hamburgs. Die Flächen liegen zwischen der Bahnverbindung Hamburg – Bergedorf und der Dove-Elbe.

ÖPNV:
S-Bahnhof Mittlerer Landweg

Auto:
Wir empfehlen die Anreise mit dem ÖPNV oder dem Rad, da es nur sehr eingeschränkte Parkmöglichkeiten am Mittleren Landweg gibt.