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Das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft weißt auf Grund seiner elbtypischen Vegetationszonen Feuchtwiesen, Trockenstandorte, Bracks und Binnendünen einen hohen Artenreichtum auf. Von 360 Gefäßpflanzenarten stehen 89 Arten auf der Hamburger Roten Liste, wie zum Beispiel Brenndolde und Natternzunge.

Das 226 Hektar große Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft besteht aus drei Teilflächen: den Borghorster Dünen und Elbwiesen (135 Hektar), dem Borghorster Brack (26 Hektar) und den Altengammer Elbwiesen (65 Hektar).

Bei der ersten Fläche handelt es sich um ein Gebiet im Elbeurstromtal, in dessen Nordteil Dünenaufwehungen der Nacheiszeit zu finden sind. Der Südteil, ehemals tideabhängige Flächen, wurde nach der Flut 1962 eingedeicht, die alte Flutrinne war aber noch vorhanden, zudem traten bei Flut gelegentlich Qualmwässer auf, d.h. dass es auch hinter dem Deich zu Vernässungen kommt durch unter dem Deich hindurch drückendes Wasser. 52 Hektar der Fläche im Norden des Naturschutzgebietes werden als Polizeiübungsgelände genutzt. Das Borghorster Brack entstand als Auskolkung eines schon länger zurückliegenden Deichbruchs. Bei den Altengammer Elbwiesen handelte es sich um ein Vordeichgebiet mit noch vorhandenen Prielstrukturen und zum Teil stromtaltypischer Vegetation. Der ursprüngliche Auwald ist hier aber kaum noch zu finden, da die Fläche gerodet wurde und als Grünland bewirtschaftet wird. Nach Verabschiedung des Landschaftsprogramms, das diese Flächen und auch die Altengammer Elbwiesen als künftiges Naturschutzgebiet festlegte, wurde das gesamte Gebiet im Jahr 2000 unter Naturschutz gestellt.

Das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft ist in drei Teilflächen unterteilt, die unterschiedliche typische Elbtallebensräume darstellen und von hoher Biotop- und Artenvielfalt sind. Durch die Lage im Grenzbereich zwischen atlantischem und schon mehr kontinental geprägtem Klima finden sich Arten, die sonst ihr Hauptvorkommen weiter östlich bzw. südöstlich haben.

Es finden sich tidebeeinflusste Vorlandbereiche, Feuchtgebiete mit Qualmwasser, ein Brack mit ausgeprägtem Röhrichtgürtel und Schwimmblattvegetation, ein Altarm der Elbe, kleinflächig sehr unterschiedliche Wiesen und Weiden, ein kleiner Anteil an der Elbtaldüne Besenhorst, mit Wald (vor allem Kiefern, aber auch Eichen und Birken), sowie offene Sandbereiche, Trockenrasen und Heideflächen. Dies sind Lebensräume zahlreicher Pflanzenarten wie zum Beispiel Sandgrasnelke, Kreuzlabkraut, Fetthenne, Dünen-Reiherschnabel, Brenndolde, Natternzunge, Feld-Mannstreu, Langblättriger Ehrenpreis und Wiesenknopf. Unter den Tierarten, die in den letzten Jahren gesichtet wurden, sind besonders erwähnenswert: Pirol, Nachtigall, Haubenmeise, Schwanzmeise, Beutelmeise, Rohrweihe, Roter Milan, Baumfalke, Wespenbussard, Rebhuhn, Kiebitz, Rotschenkel, Wiesenpieper, Bekassine, Schwarzspecht, Kernbeißer, Weißstorch, Eisvogel, Wachtelkönig, Kolkrabe und Kreuzschnabel.

Außerdem wurden die Fischarten Rapfen (im Altarm), Steinbeißer und Schlammpeitzger (im Brack), sowie Finte, Fluß- und Meerneunauge (in der Elbe) nachgewiesen. Auch leben Königslibelle, Federlibelle, alle drei Arten der Ameisenjungfer, 21 Heuschreckenarten (darunter Gestreifte Zartschrecke und Sumpfschrecke) und mindestens 70 Nachtfalterarten sowie die Zauneidechse im Gebiet.

Maßnahmen zur Verbesserung der Biotopstrukturen in diesem von der Elbe geprägten Lebensraum sind notwendig, um die noch bestehende Artenvielfalt zu sichern und etwaige Neuansiedlungen zu ermöglichen. Die Grünlandnutzung soll weiter extensiviert werden, die Verordnung setzt aber lediglich ein Pestizidverbot, ein Umbruchverbot und für die „Kringelwiesen“ (14 Hektar) ein Düngeverbot fest. Dringend ist die Offenhaltung und die Erweiterung der Sanddünen- und Trockenrasenflächen, da hier besonders viele bedrohte Arten vorkommen. Die Waldbestände müssen sukzessive standortgerecht umgewandelt werden.

Umfangreiche Baumfällmaßnahmen durch die Gesellschaft für ökologische Planung e.V. ab dem Jahr 2002 haben die Artenzusammensetzung von Waldteilen verbessert und vor allem die Ausdehnung von offenen Sandbereichen und Magerrasen vergrößert. Durch Beseitigung von Kiefern-Anpflanzungen könnten weitere offene Binnendünen-Flächen geschaffen werden.

Im Bereich des Borghorster Bracks wäre neben der Reduzierung der Ufernutzung vor allem ein Anheben der Grabenwasserstände wünschenswert. In den Altengammer Elbwiesen sollen kleinflächig im Uferbereich wieder Weich- und Hartholzauwälder entstehen. Ein Fußballplatz im Deichvorland wurde beseitigt. Die Renaturierung des Prieles der „Schlinz“ ist jetzt ein wichtigstes Vorhaben, unter anderem könnte dadurch auch ein zusätzlicher Lebensraum für den vom Aussterben bedrohten Schierlings-Wasserfenchel geschaffen werden. Allerdings verläuft der Priel zum Teil in Deichnähe, was die Veränderungsmöglichkeiten einschränkt. Aufgewertet wurde das Gebiet bereits durch die Anlage einer tief eingeschnittenen, prielartigen Bucht, ein Vorhaben, das als Ersatzmaßnahme für Biotopverluste beim Bau des Kraftwerks Moorburg umgesetzt wurde.

Das zentrale Entwicklungsprojekt für das Gebiet ist die Wiederherstellung des Tideeinflusses in den Borghorster Elbwiesen. Bis zum Bau des Leitdammes an der Elbe Anfang der 1960er Jahre und der vollständigen Absperrung zehn Jahre später, waren die Flächen dem Einfluss von Ebbe und Flut ausgesetzt. So entstand der Plan, durch eine 80 Meter breite Öffnung des Leitdammes auf mindestens 15 Hektar wieder Tideauenverhältnisse zu schaffen (bei erhöht auflaufender Flut bis über 40 Hektar).

Das circa 100 Hektar große Projektgebiet in Hamburg und Schleswig-Holstein sollte sich südlich der Straße Horster Damm durch Brachfallen der Nutzungen und einige begleitende Maßnahmen zu Tidewatt, -röhricht und -auwaldflächen entwickeln. Nördlich der Straße sollte eine extensive Grünlandbewirtschaftung für eine artenreiche Vegetationsentwicklung mit verbesserten Bedingungen vor allem für Wiesenvögel sorgen. Im April 2002 wurde das Projekt als LIFE-Naturschutzvorhaben bei der EU-Kommission beantragt und im Juni gebilligt. Eine Umsetzung war bis 2006 vorgesehen. Leider verstrich die von der EU-Kommission festgesetzte Frist für die Umsetzung, da die Frage möglicher Schäden durch Qualmwasser hinter den Deichen nicht zügig geklärt werden konnte. So standen die vorgesehenen Gelder nicht mehr zur Verfügung und das Projekt wurde zunächst nicht umgesetzt. Erst einige Jahre später begannen die Bauarbeiten zur Tideöffnung des Gebietes. Die Straße „Horster Damm“ wird auf den elbufernahen Leitdamm verlegt. Die Tide kann in Zukunft frei ein- und auspendeln, allerdings wird ein neuerrichtetes Sperrwerk den Zustrom bei Sturmfluten absperren. Auch bei höherem Abfluss von Wasser aus der Oberelbe wird das Sperrwerk zeitweilig geschlossen, um möglliche Qualmwasser-Schäden hinter den Deichen sicher vermeiden zu können.

Die Betreuungsgemeinschaft besteht aus der Gesellschaft für ökologische Planung e.V., dem Naturschutzbund, dem Botanischer Verein und dem BUND.

Das sich in Schleswig-Holstein als „Besenhorster Sandberge und Elbwiesen“ fortsetzende Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft liegt im Südosten Hamburgs, in Altengamme (Bezirk Bergedorf).

ÖPNV:
Buslinie 120, 228, 328, 428 bis zu den Haltestellen Borghorst oder Altengammer Elbwiesen

Auto:
A25 bis zur B404, Abfahrt nach Altengamme am nördlichen Elbufer, folgen Sie dann den Straßen Am Schleusenkanal und Horster Damm bis Altengammer Hauptdeich

Naturschutzgebiete

Das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft weißt auf Grund seiner elbtypischen Vegetationszonen Feuchtwiesen, Trockenstandorte, Bracks und Binnendünen einen hohen Artenreichtum auf. Von 360 Gefäßpflanzenarten stehen 89 Arten auf der Hamburger Roten Liste, wie zum Beispiel Brenndolde und Natternzunge.


Das 226 Hektar große Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft besteht aus drei Teilflächen: den Borghorster Dünen und Elbwiesen (135 Hektar), dem Borghorster Brack (26 Hektar) und den Altengammer Elbwiesen (65 Hektar).

Bei der ersten Fläche handelt es sich um ein Gebiet im Elbeurstromtal, in dessen Nordteil Dünenaufwehungen der Nacheiszeit zu finden sind. Der Südteil, ehemals tideabhängige Flächen, wurde nach der Flut 1962 eingedeicht, die alte Flutrinne war aber noch vorhanden, zudem traten bei Flut gelegentlich Qualmwässer auf, d.h. dass es auch hinter dem Deich zu Vernässungen kommt durch unter dem Deich hindurch drückendes Wasser. 52 Hektar der Fläche im Norden des Naturschutzgebietes werden als Polizeiübungsgelände genutzt. Das Borghorster Brack entstand als Auskolkung eines schon länger zurückliegenden Deichbruchs. Bei den Altengammer Elbwiesen handelte es sich um ein Vordeichgebiet mit noch vorhandenen Prielstrukturen und zum Teil stromtaltypischer Vegetation. Der ursprüngliche Auwald ist hier aber kaum noch zu finden, da die Fläche gerodet wurde und als Grünland bewirtschaftet wird. Nach Verabschiedung des Landschaftsprogramms, das diese Flächen und auch die Altengammer Elbwiesen als künftiges Naturschutzgebiet festlegte, wurde das gesamte Gebiet im Jahr 2000 unter Naturschutz gestellt.


Das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft ist in drei Teilflächen unterteilt, die unterschiedliche typische Elbtallebensräume darstellen und von hoher Biotop- und Artenvielfalt sind. Durch die Lage im Grenzbereich zwischen atlantischem und schon mehr kontinental geprägtem Klima finden sich Arten, die sonst ihr Hauptvorkommen weiter östlich bzw. südöstlich haben.

Es finden sich tidebeeinflusste Vorlandbereiche, Feuchtgebiete mit Qualmwasser, ein Brack mit ausgeprägtem Röhrichtgürtel und Schwimmblattvegetation, ein Altarm der Elbe, kleinflächig sehr unterschiedliche Wiesen und Weiden, ein kleiner Anteil an der Elbtaldüne Besenhorst, mit Wald (vor allem Kiefern, aber auch Eichen und Birken), sowie offene Sandbereiche, Trockenrasen und Heideflächen. Dies sind Lebensräume zahlreicher Pflanzenarten wie zum Beispiel Sandgrasnelke, Kreuzlabkraut, Fetthenne, Dünen-Reiherschnabel, Brenndolde, Natternzunge, Feld-Mannstreu, Langblättriger Ehrenpreis und Wiesenknopf. Unter den Tierarten, die in den letzten Jahren gesichtet wurden, sind besonders erwähnenswert: Pirol, Nachtigall, Haubenmeise, Schwanzmeise, Beutelmeise, Rohrweihe, Roter Milan, Baumfalke, Wespenbussard, Rebhuhn, Kiebitz, Rotschenkel, Wiesenpieper, Bekassine, Schwarzspecht, Kernbeißer, Weißstorch, Eisvogel, Wachtelkönig, Kolkrabe und Kreuzschnabel.

Außerdem wurden die Fischarten Rapfen (im Altarm), Steinbeißer und Schlammpeitzger (im Brack), sowie Finte, Fluß- und Meerneunauge (in der Elbe) nachgewiesen. Auch leben Königslibelle, Federlibelle, alle drei Arten der Ameisenjungfer, 21 Heuschreckenarten (darunter Gestreifte Zartschrecke und Sumpfschrecke) und mindestens 70 Nachtfalterarten sowie die Zauneidechse im Gebiet.


Maßnahmen zur Verbesserung der Biotopstrukturen in diesem von der Elbe geprägten Lebensraum sind notwendig, um die noch bestehende Artenvielfalt zu sichern und etwaige Neuansiedlungen zu ermöglichen. Die Grünlandnutzung soll weiter extensiviert werden, die Verordnung setzt aber lediglich ein Pestizidverbot, ein Umbruchverbot und für die „Kringelwiesen“ (14 Hektar) ein Düngeverbot fest. Dringend ist die Offenhaltung und die Erweiterung der Sanddünen- und Trockenrasenflächen, da hier besonders viele bedrohte Arten vorkommen. Die Waldbestände müssen sukzessive standortgerecht umgewandelt werden.

Umfangreiche Baumfällmaßnahmen durch die Gesellschaft für ökologische Planung e.V. ab dem Jahr 2002 haben die Artenzusammensetzung von Waldteilen verbessert und vor allem die Ausdehnung von offenen Sandbereichen und Magerrasen vergrößert. Durch Beseitigung von Kiefern-Anpflanzungen könnten weitere offene Binnendünen-Flächen geschaffen werden.

Im Bereich des Borghorster Bracks wäre neben der Reduzierung der Ufernutzung vor allem ein Anheben der Grabenwasserstände wünschenswert. In den Altengammer Elbwiesen sollen kleinflächig im Uferbereich wieder Weich- und Hartholzauwälder entstehen. Ein Fußballplatz im Deichvorland wurde beseitigt. Die Renaturierung des Prieles der „Schlinz“ ist jetzt ein wichtigstes Vorhaben, unter anderem könnte dadurch auch ein zusätzlicher Lebensraum für den vom Aussterben bedrohten Schierlings-Wasserfenchel geschaffen werden. Allerdings verläuft der Priel zum Teil in Deichnähe, was die Veränderungsmöglichkeiten einschränkt. Aufgewertet wurde das Gebiet bereits durch die Anlage einer tief eingeschnittenen, prielartigen Bucht, ein Vorhaben, das als Ersatzmaßnahme für Biotopverluste beim Bau des Kraftwerks Moorburg umgesetzt wurde.

Das zentrale Entwicklungsprojekt für das Gebiet ist die Wiederherstellung des Tideeinflusses in den Borghorster Elbwiesen. Bis zum Bau des Leitdammes an der Elbe Anfang der 1960er Jahre und der vollständigen Absperrung zehn Jahre später, waren die Flächen dem Einfluss von Ebbe und Flut ausgesetzt. So entstand der Plan, durch eine 80 Meter breite Öffnung des Leitdammes auf mindestens 15 Hektar wieder Tideauenverhältnisse zu schaffen (bei erhöht auflaufender Flut bis über 40 Hektar).

Das circa 100 Hektar große Projektgebiet in Hamburg und Schleswig-Holstein sollte sich südlich der Straße Horster Damm durch Brachfallen der Nutzungen und einige begleitende Maßnahmen zu Tidewatt, -röhricht und -auwaldflächen entwickeln. Nördlich der Straße sollte eine extensive Grünlandbewirtschaftung für eine artenreiche Vegetationsentwicklung mit verbesserten Bedingungen vor allem für Wiesenvögel sorgen. Im April 2002 wurde das Projekt als LIFE-Naturschutzvorhaben bei der EU-Kommission beantragt und im Juni gebilligt. Eine Umsetzung war bis 2006 vorgesehen. Leider verstrich die von der EU-Kommission festgesetzte Frist für die Umsetzung, da die Frage möglicher Schäden durch Qualmwasser hinter den Deichen nicht zügig geklärt werden konnte. So standen die vorgesehenen Gelder nicht mehr zur Verfügung und das Projekt wurde zunächst nicht umgesetzt. Erst einige Jahre später begannen die Bauarbeiten zur Tideöffnung des Gebietes. Die Straße „Horster Damm“ wird auf den elbufernahen Leitdamm verlegt. Die Tide kann in Zukunft frei ein- und auspendeln, allerdings wird ein neuerrichtetes Sperrwerk den Zustrom bei Sturmfluten absperren. Auch bei höherem Abfluss von Wasser aus der Oberelbe wird das Sperrwerk zeitweilig geschlossen, um möglliche Qualmwasser-Schäden hinter den Deichen sicher vermeiden zu können.

Die Betreuungsgemeinschaft besteht aus der Gesellschaft für ökologische Planung e.V., dem Naturschutzbund, dem Botanischer Verein und dem BUND.


Das sich in Schleswig-Holstein als „Besenhorster Sandberge und Elbwiesen“ fortsetzende Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft liegt im Südosten Hamburgs, in Altengamme (Bezirk Bergedorf).

ÖPNV:
Buslinie 120, 228, 328, 428 bis zu den Haltestellen Borghorst oder Altengammer Elbwiesen

Auto:
A25 bis zur B404, Abfahrt nach Altengamme am nördlichen Elbufer, folgen Sie dann den Straßen Am Schleusenkanal und Horster Damm bis Altengammer Hauptdeich